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Richard Ringer peilt Top-Platzierung an, Karoline Grøvdal jagt berühmten Rekord

Mit Richard Ringer und Karoline Grovdal starten am Sonntag beim Haspa Marathon Hamburg zwei europäische Topläufer, die in dem hochklassigen Feld eine starke Rolle spielen können. Der Marathon-Europameister von 2022 peilt eine sehr gute Platzierung an, während die Halbmarathon-Europameisterin des vergangenen Jahres bei ihrem Debüt gleich einen berühmten Uralt-Rekord jagen will. 

Für den größten und schnellsten deutschen Frühjahrsmarathon haben sich 15.000 Läufer angemeldet. Rahmenwettbewerbe hinzugerechnet, wurden für die Veranstaltung die Rekordzahl von 38.000 Athleten registriert. „Laufen boomt, das sieht man zurzeit bei vielen Veranstaltungen. Wir haben uns stark entwickelt, die Startplätze waren frühzeitig ausverkauft. Das ist eine tolle Erfolgsgeschichte und ich freue mich sehr darüber“, sagte Chef-Organisator Frank Thaleiser. 

Der Hamburger Sportsenator Andy Grote erklärte: „Als ,Active City’ wollen wir viele Menschen mitnehmen und für den Sport begeistern. Das schafft der Marathon wie keine andere Veranstaltung. Es ist bezogen auf die aktiven Athleten die größte Sportveranstaltung der Stadt und natürlich ein Flaggschiff für Hamburg.“

Richard Ringer (LC Rehlingen) wird zum zweiten Mal beim Haspa Marathon Hamburg starten. 2023 lief er hier auf einen starken sechsten Platz und erzielte eine persönliche Bestzeit von 2:08:08. In der Zwischenzeit hat er sich auf hochklassige 2:05:46 gesteigert. „Ich möchte eine bessere Platzierung erreichen als beim letzten Mal in Hamburg. Es sind Athleten am Start, die eine um zwei Minuten schnellere Bestzeit haben als ich. Deswegen wäre es ein zu großes Risiko, wenn ich bei einem 62:00-Minuten-Halbmarathon-Tempo in der Spitzengruppe mitlaufen würde. Ich möchte am Ende nicht einbrechen. Aber in einem Marathon kann viel passieren. Ich hoffe, dass ich den einen oder anderen noch einsammeln kann“, sagte Richard Ringer, der sowohl beim EM-Triumph in München als auch in Hamburg vor zwei Jahren in der Schlussphase noch mächtig aufholte. 

„Mein Ziel ist es, eine Zeit unter 2:07 zu erreichen“, sagte Richard Ringer. Vor drei Wochen war er beim Berliner Halbmarathon eine Bestzeit von 60:51 Minuten gelaufen und hatte damit starke Form bewiesen. „Aber es ist nicht realistisch, in jedem Rennen eine Bestzeit zu laufen.“

Am Start sein wird am Sonntag auch Julien Wanders. Der in Kenia lebende Schweizer hält nach wie vor den Halbmarathon-Europarekord mit 59:13 Minuten. Auf den Marathon konnte er sein enormes Potenzial bei zwei Versuchen bisher noch nicht übertragen. Seine Bestzeit aus dem Jahr 2022 steht bei 2:11:52. „Es ist bald drei Jahre her, dass ich zuletzt einen Marathon gelaufen bin. Deswegen ist das jetzt wie ein zweites Debüt. Ich werde dieses Mal vorsichtiger anlaufen, um nicht wieder einzubrechen. Ich denke, ich laufe ein Tempo im Bereich von 2:10 bis 2:09“, sagte Julien Wanders.

Eine Debütantin, die auf Anhieb in die europäische Spitze laufen möchte, ist Karoline Grovdal. Die Norwegerin hatte im vergangenen Jahr den EM-Titel im Halbmarathon gewonnen, nachdem sie zuvor dreimal in Folge Crosslauf-Europameisterin war. „Ich glaube, Hamburg kann ein sehr guter Start in meine Marathon-Karriere werden. Ich möchte im Marathon mittelfristig eine Zeit unter 2:20:00 laufen. Am Sonntag will ich versuchen, den norwegischen Rekord zu brechen“, sagte Karoline Grovdal. Diese Bestzeit von Ingrid Kristiansen, die 1985 in London 2:21:06 gelaufen war, stand 13 Jahre lang als Weltrekord.