Am letzten Tag der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro geht es endlich um die Medaillen im Marathonlauf der Männer. Nachdem die Damen am vergangenen Sonntag durch die brasilianische Metropole liefen, starten die Herren diesen Sonntag, 21. August um 09.30 Uhr Ortszeit (14.30 MEZ) in das große Rennen über 42,195 Kilometer.
Vom Fernsehturm zum Zuckerhut
In diesem Jahr stand der 31. Haspa Marathon Hamburg auch unter dem olympischen Zeichen. Athleten aus 36 Nationen waren angereist, um das schnelle Hamburger Pflaster und die tragende Stimmung zu nutzen, um sich für Rio zu qualifizieren. Auch der bis dahin schnellste Mann des Jahres und diesjähriger Sieger des Haspa Marathons Hamburg, Tesfaye Abera (Äthiopien) wollte hier zeigen, was er auf einer City-Strecke drauf hat.
Streckenrekordhalter gegen Star des Jahres
So werden am Sonntag in Rio der Hamburg-Sieger des Jahres 2016, Abera, und der Hamburger Streckenrekordhalter Eliud Kipchoge (Kenia) aufeinander treffen. Ausgerechnet Hamburg wählte Kipchoge 2013 für sein Marathondebüt und stellte dabei den Streckenrekord von 2:05:30 auf. Seitdem hat er sich als der erfolgreichste Marathonläufer der Welt etabliert. Er gewann die größten Marathonrennen der Welt: Rotterdam (2014), Chicago (2014), Berlin (2015) sowie London (2015, 2016). Beim diesjährigen London Marathon schrammte er sogar nur um Haaresbreite am Weltrekord vorbei und kam in 2:03:05 ins Ziel. Der Weltrekord liegt bei 2:02:57, nur 8 Sekunden schneller.
Klar, dass er für viele als der Topfavorit für die Goldmedaille gilt. Weitere Mitfavoriten sind der Titelverteidiger Stephen Kiprotich (Uganda) und der zweitschnellste Mann des Jahres, Stanley Kipleting Biwott (Kenia, Jahresbestzeit 2:03:51). Auch der Weltmeister und Vizemeister des Haspa Marathons 2015, Ghirmay Ghebreslassie (Eritrea) rechnet sich gute Chance aus. Auf jeden Fall wird es ein spannendes Rennen geben, bekanntlich ist bei Meisterschaftesrennen immer Platz für eine Überraschung. Die schwülen klimatischen Bedingungen und Temperaturen um die 25 Grad Celsius werden eine Herausforderung für alle Läufer sein.
Wir drücken natürlich auch den deutschen Startern die Daumen, Julian Flügel und Philipp Pflieger. Auch sie haben viel in die Vorbereitung auf das größte Rennen ihrer Karriere hineingesteckt und dabei auch viele Rückschläge einstecken müssen. Flügel, der seit 2014 jedes Jahr beim Haspa Marathon Hamburg dabei war, zog sich eine Muskelverletzung zu und konnte in diesem Jahr in Hamburg nur eine Zeit von 2:17:10 erreichen. Davon hat er sich aber wieder gut erholt, wie er mit seinem erfolgreichen Auftritt bei der EM in Amsterdam bewies, wo er als bester Deutscher Platz 33 erreichte. Leider nicht mehr Olympia-Aufgebot ist Arne Gabius, der Marathon-Rekordhalter vom Lauf Team Haspa Marathon Hamburg. Er musste seinen Start in Rio auf Grund einer Beckenverletzung absagen. Aus Hamburger Sicht ist das zwar sehr schade, aber es gibt in Rio genug andere bekannte Gesichter, mit denen man mitfiebern kann!
Viel Spaß beim Zuschauen – die ARD Sportschau überträgt übrigens live!