
Wer sich für einen Marathon anmeldet, weiß: Der Weg zur Ziellinie verlangt Disziplin, Ausdauer – und eine gute Vorbereitung. Viele Läufer:innen investieren daher viel Zeit in Training, Ernährung und Regeneration. Was dabei jedoch oft vergessen wird: Nicht nur Muskeln und Lunge müssen mit der Belastung umgehen können – vor allem das Herz spielt eine zentrale Rolle. Denn bei einem Marathon arbeitet das Herz auf Hochtouren und ist enorm gefordert.
Umso wichtiger ist es, rechtzeitig zu prüfen, ob das Herz dieser Extrembelastung gewachsen ist. Genau hier setzt ein neues Angebot auf der Expo des Haspa Marathon Hamburg 2025 an: Teilnehmer:innen haben in diesem Jahr erstmals die Möglichkeit, sich direkt vor Ort einer kostenfreien, modernen Herzuntersuchung zu unterziehen – mit der sogenannten Cardisiographie, einer innovativen Methode zur Früherkennung von Herzerkrankungen.
Warum eine Herzuntersuchung vor dem Marathon so wichtig ist
Ein Marathon ist für den gesamten Kreislauf ein Ausnahmezustand. Der Puls steigt, das Herz schlägt schneller und muss deutlich mehr Blut durch den Körper pumpen als im Alltag. Etwa ab der zweiten Hälfte der Strecke erreicht das Herz dabei seine maximale Belastung. Wer dann – oft ohne es zu wissen – unter einer unerkannten Herzschwäche oder anderen kardiologischen Problemen leidet, bringt sich in Gefahr. Die Folge können Herzrhythmusstörungen oder im schlimmsten Fall sogar ein Herzstillstand sein.
Das Tückische daran: Viele Herzerkrankungen machen sich über lange Zeit gar nicht bemerkbar. „Herzerkrankungen spürt man meist erst, wenn sie weit fortgeschritten sind“, sagt PD Dr. med. Henning Steen, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie aus Hamburg. „Zur guten Vorbereitung zählen neben dem richtigen Training, der richtigen Ernährung und ausreichend Schlaf auch ein internistisch-kardiologischer Check. Dabei lassen sich eventuelle Probleme erkennen, damit bei der Extrembelastung eines Marathons nichts passiert.“
Kostenloser Herz-Check auf der Marathon-Expo
Erstmals ist das Unternehmen Cardisio auf der Marathon-Expo des Haspa Marathon Hamburg vertreten – und bietet am 25. und 26. April 2025 am Stand 13 eine kostenfreie Herzuntersuchung an. Interessierte können sich dort nicht nur umfassend über die Cardisiographie informieren, sondern die Untersuchung auch direkt und unkompliziert durchführen lassen.
Besonders praktisch: Die Ergebnisse werden im Anschluss sofort mit einer Kardiologin oder einem Kardiologen besprochen. So erhalten Läufer:innen eine direkte Einschätzung ihres Herz-Kreislauf-Status – und das ganz ohne Wartezeit, Überweisung oder großen Aufwand. Bei einem unauffälligen Befund bedeutet das vor allem eins: ein gutes Gefühl und Sicherheit für den Wettkampf. Sollten Auffälligkeiten entdeckt werden, kann frühzeitig eine weiterführende Diagnostik eingeleitet werden.
Da die Zahl der Untersuchungen begrenzt ist, lohnt es sich, frühzeitig vorbeizuschauen.
Was ist eine Cardisiographie?
Die Cardisiographie ist ein innovatives, nicht-invasives Verfahren zur Früherkennung von Herzkrankheiten – vergleichbar mit einem EKG, aber deutlich präziser. Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten. Über fünf Elektroden, die auf dem Oberkörper angebracht werden, misst das Gerät elektrische Signale des Herzens und erfasst dabei mehr als 3,2 Millionen Datenpunkte. Eine speziell entwickelte künstliche Intelligenz wertet diese Informationen aus und erstellt eine dreidimensionale Darstellung der Herzaktivität.
„Die dreidimensionale Ansicht der elektrischen Aktivität des Herzens ermöglicht einen Lupeneffekt“, erklärt Dr. Steen. „Kardiologische Auffälligkeiten lassen sich damit viel früher erkennen – Jahre bevor sich Symptome zeigen würden. Patienten mit auffälligem Befund können wir dadurch zügig einer weiteren Diagnostik zuführen und zielgerichtet behandeln.“
Tatsächlich liegt die diagnostische Treffsicherheit der Cardisiographie bei rund 90 Prozent – deutlich höher als bei einem herkömmlichen Ruhe- oder Belastungs-EKG, dessen Aussagekraft bei beschwerdefreien Personen oft nur bei etwa 50 Prozent liegt.
Die Methode ist bereits in über 650 Praxen deutschlandweit im Einsatz, über 250.000 Menschen wurden damit untersucht.
Tipps zur Herzgesundheit
Ein gesunder Lebensstil ist die beste Grundlage für ein starkes Herz – nicht nur im Marathon, sondern im Alltag. Wer regelmäßig trainiert, auf seinen Körper hört und auf Warnsignale achtet, tut bereits viel für sein Herz-Kreislauf-System. Doch gerade in der intensiven Vorbereitungszeit auf einen Wettkampf lohnt es sich, noch genauer hinzuschauen.
Das passiert im Körper bei einem Marathon:
Während des Laufs steigt die Belastung für das Herz kontinuierlich an. Die Herzfrequenz beschleunigt sich, die Körpertemperatur erhöht sich auf bis zu 39 Grad, der Laktatwert steigt und der Körper verliert mehrere Liter Flüssigkeit. Gegen Ende des Marathons erreicht das Herz seine Maximalleistung – für ein vorgeschädigtes Herz kann das gefährlich werden. Deshalb ist es entscheidend, Risiken frühzeitig zu erkennen.
Ein oft unterschätzter Risikofaktor: Sport nach einem Infekt.
Viele Läufer:innen wollen nach einem Infekt schnell wieder trainieren oder einen Wettkampf bestreiten. Doch Vorsicht: Bei einer zu kurzen Sportpause können sich Krankheitserreger im Herzmuskel einnisten, zu einer Herzmuskelentzündung und im schlimmsten Fall zum Herzstillstand führen. Eine Herzmuskelentzündung kann bereits bei banalen Infekten als Begleiterkrankung auftreten, ohne dass im Ruhezustand Herzbeschwerden gespürt werden. Die klare Empfehlung von Dr. Steen lautet daher: Kein Sport bei Fieber, Gliederschmerzen oder erhöhtem Ruhepuls – und auch nach dem Infekt erst dann wieder einsteigen, wenn man sich wirklich wieder belastbar fühlt. Im Anschluss gilt: Starten Sie langsam und steigern Sie die Belastung nur schrittweise auf Ihr gewohntes Level. Im Zweifel gilt: lieber einmal mehr ärztlich absichern.
Herzgesundheit: Was kann ich selbst tun?
✅ Regelmäßige sportmedizinische Checks: Vor allem bei intensiven sportlichen Zielen wie einem Marathon ist eine kardiologische Untersuchung sinnvoll – besonders, wenn man über 35 ist oder längere Zeit pausiert hat.
✅ Auf die Herzfrequenz achten: Ein Training mit Pulskontrolle hilft, die individuelle Belastungsgrenze besser kennenzulernen und Überlastung zu vermeiden.
✅ Gesunde Ernährung: Viel frisches Gemüse, gesunde Fette (z. B. aus Nüssen, Olivenöl, Fisch) und wenig verarbeitete Lebensmittel – das schützt nicht nur Gefäße, sondern auch das Herz.
✅ Ausreichend Schlaf & Stressreduktion: Das Herz braucht Regeneration – genauso wie die Muskeln.
✅ Auszeiten ernst nehmen: Kein schlechtes Gewissen bei Trainingspausen – Regeneration ist Teil des Trainings!
✅ Warnsignale ernst nehmen: Ungewohntes Herzklopfen, Kurzatmigkeit, Engegefühl in der Brust oder ständige Erschöpfung sollten immer ärztlich abgeklärt werden.